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Furikake – Meer Japan auf dem Teller

16. Dezember 2019 Food Inspiration: Fachwissen - alles über Furikake

Furikake – Meer Japan auf dem Teller

Ursprünglich in Japan als Nahrungsergänzungsmittel entwickelt gilt Furikake heute als vielseitiges Seasoning und allgemeiner Geschmacksbooster, in erster Linie für Reis bzw. Onigiri-Reisbällchen, aber auch für Fleisch, Fisch, Gemüse, Eintöpfe, Saucen, Dressings, Dips, ja sogar Popcorn – eben überall, wo umami und neue Geschmacksprofile gefragt sind.

Während des Ersten Weltkriegs herrschte in Teilen Japans Lebensmittelknappheit und die Unterernährung der Bevölkerung wurde zum Problem. Um insbesondere dem Calciummangel entgegen zu wirken, entwickelte der Pharmazeut Suekichi Yoshimaru ein Produkt aus calciumreichem Fischgrätenpulver, dessen gewöhnungsbedürftiger Geschmack mit gerösteter Sesamsaat, Mohnsamen und getrockneten Algen kaschiert wurde. Gereicht wurde diese Mischung zu Reis und entsprechend benannt mit „Gohan no Tomo“ – zu Deutsch: „Ein Freund von Reis“.

Die heutige Bezeichnung Furikake leitet sich ab von furu = streuen und kakeru = bedecken. Sie etablierte sich gegen Ende der 1950er Jahre und verweist bereits auf die zunehmende allgemeinere Verwendung von Furikake als Seasoning. Zu diesem späteren Zeitpunkt gab es bereits neben Fisch-Furikake weitere Geschmacksrichtungen, z.B. mit Garnelen, Fischeiern, Ei oder Gemüse. Furikake war nun aus der Japanischen Küche nicht mehr wegzudenken. Heute sind die typischen Grundzutaten der Mischungen Sesam, getrockneter Seetang, Salz und Zucker.

Zu Beginn der 2000er Jahre etablierte sich Furikake auch in den USA. Vor allem an der Westküste und auf Hawaii wurde es als Seasoning oder Topping z.B. für Backfisch, rohen Fischsalat oder auf ungesalzenen Partycrackern und Snacks immer beliebter. Mittlerweile wächst auch hierzulande die Fangemeinde immer schneller. Das liegt zum einen an der immer beliebter werdenden Japanischen Küche, zum anderen an den unendlich vielen Einsatzmöglichkeiten, die Furikake bietet, denn selbst Spaghetti erhalten mit der exotischen Mischung einen ganz neuen Twist.

So steht Furikake mittlerweile standardmäßig in den Regalen der Asialäden. Die meist grell-bunten Furikake-Tüten und -Verpackungen werden aus Japan importiert und enthalten häufig Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker. Ganz ohne beides kommt das neue Furikake von Ubena aus. Das Produkt wird in Deutschland produziert, enthält u.a. gerösteten Weißen Sesam, Schwarzen Sesam und Wakamealgen– ein natürlicher, veganer Umami-Lieferant mit unterschwelliger, leicht lieblicher Note und crunchiger Textur.

In der Anwendung ist Furikake angenehm unkompliziert: Einfach über das Gericht streuen. Je später, desto crunchiger bleibt das Seasoning. Aktuell angesagte Einsatzgebiete sind neben Reis zu Spiegelei, Ramen, Fritten, Fisch, Pilzen, Bowls oder feinen Gemüsepürees. Die Liste der Furikake-Fans unter Spitzenköchen ist lang. Ein kleiner internationaler Auszug: Yotam Ottolenghi, Mathias Dahlgren, Damien Brunet.

Ebenfalls in der steilen Wachstumskurve befindet sich Vadouvan – kostbar, köstlich und komplex. Zu den Infos bitte hier entlang:

 

Bild: Typisch japanisch: Onigiri-Reisbällchen