Curryose Thai-Küche
Die thailändische Küche zählt zu den beliebtesten der Welt. Sie genießt nicht nur einen gesunden Ruf, vor allem steht sie auch für Aromenvielfalt. Thai-Currys, im Thailändischen Kaeng genannt, sind geschmacksintensive, farbenprächtige und ausgesprochen variantenreiche Saucengerichte, egal ob mit Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten, Obst oder Gemüse. Welche Thai-Currys ganz oben in den Favoritenlisten stehen, welche Zutaten verwendet werden und was ihre Zubereitung auszeichnet? Hier die Antworten:
Thai-Curry-Konzept
In Thailand werden für die Zubereitung von Currysaucen – bis auf wenige Ausnahmen – keine Currypulver bzw. Gewürzmischungen verwendet. Stattdessen: Currypasten. Hergestellt werden diese traditionell in einem Mörser, in dem frische Kräuter und Gewürzpflanzen zerstoßen, zermahlen und miteinander zu einer pastösen Mischung vermengt werden. Zu den typischen Pasten-Gewürzen und -Kräutern zählen in erster Linie Chilis, Knoblauch, Zwiebeln, Schalotten, Shrimppaste, Ingwer und Galgant (Thai-Ingwer), aber auch Thai-Basilikum, Zitronengras, Kaffir-Limette, Erdnüsse, Pfeffer, Kurkuma, Koriander oder Cumin sorgen für authentische Thai-Würze. Abhängig von Zutaten und Mischverhältnissen können Currypasten so für ganz individuelle Gaumenfreuden und Farbenspiele sorgen. Das Pasten-Prinzip kennt man auch aus der Mexikanischen Küche. Hier werden mitunter ebenfalls Pasten für die Zubereitung von Mole verwendet.
Für die weitere Saucen-Zubereitung wird die Thai-Paste in der Regel im Wok oder in einer Pfanne in etwas Öl angeschwitzt und mit Kokosmilch zur Currysauce angerührt. Zum Abschmecken wird häufig Fisch-, Austern- oder Sojasauce genutzt. Erst im Anschluss daran kommen bereits mundgerecht portionierte Einlagen zum Garen mit in die Sauce. Häufig handelt es sich dabei um Fleisch, entweder vom Rind, Schwein, Wildschwein, Hähnchen oder der Ente, aber auch Schlangenkopffisch, Shrimps, Butterkrebse, Tofu, Ananas, Bambussprossen, Kartoffeln, Auberginen, Zucchini und Pilze erhalten in der Currysauce den gewünschten Geschmack. Dabei findet eine interessante Wechselwirkung statt, denn je nach Einlage werden auch der Sauce ganz neue Geschmackskomponenten verliehen.
Thai-Curry-Kompass
Trotz der Einflüsse aus Indien (Chilis, Kurkuma, Fladenbrot), China (Sojasauce, Tofu) oder Vietnam (frische Kräuter) ist die Eigenständigkeit der Thailändischen Küche unbestritten. Typische Curry-Gerichte wie z.B. Massaman Curry (Kaeng Masaman), Panaeng Curry (Kaeng phanaeng), Rotes (Kaeng phet), Grünes (Kaeng khiao wan) oder Gelbes Thai-Curry (Kaeng kari) sind Klassiker abertausender Garküchen und Marktstände Bangkoks. Thailands Hauptstadt gilt für viele noch immer als die Streetfood-Destination überhaupt, die noch dazu die Küche des Landes in ihrer Gesamtheit repräsentiert. Verlässt man die Acht-Millionen-Metropole in Nord- oder Südrichtung, ändert sich das unüberschaubar vielfältige Thai-Curry-Angebot; es wird regional-geprägt, abhängig von Saison, Religion und verfügbaren Zutaten.
In Nordthailand etwa werden Currys häufiger ohne Kokosmilch zubereitet, weil in den dortigen Bergregionen keine Palmen wachsen. Auch Schweinefleisch ist typisch nordthailändisch, genauso wie Klebreis als gängige Curry-Beilage, beeinflusst durch die Nähe zu Laos. Im Isan bzw. der Mitte Thailands ist vor allem langkörniger Jasminreis beliebt. Die Küche Südthailands ist muslimisch und vom Meer beeinflusst. Entsprechend werden hier Geflügel, Rind, Fisch und Meeresfrüchte bevorzugt. Kokosmilch darf in kaum einem Kaeng-Gericht fehlen. Ebenfalls typisch für den Süden und das schon zum Frühstück: Roti Kaeng. Roti ist ein aus Indien bekanntes Fladenbrot, das in diesem Fall mit jeder beliebigen Currysauce zum Dippen kredenzt werden kann.
Wer mehr über die Zubereitung der berühmtesten Thai-Currys, deren Zutaten und Pasten erfahren möchte, ist hier genau richtig: